Wie die Zeit vergeht

Etwas über ein Jahr ist es nun her, dass ich einen Beitrag geschrieben habe. Eine lange und, für mich und meinen Mann, sehr turbulente Zeit.

Das Testogel, das mein Mann bekam, wurde lange Zeit nicht hergestellt. Einen Termin bei der Endokrinologin war nicht zu bekommen; was im Klartext heißt:

Mein Mann lebte eineinhalb Jahre ohne zusätzliches Testosteron!!!!

Das hatte Auswirkungen von ungeahntem Ausmaß.

Zuerst bemerkte ich, dass er immer ruhiger wurde. Er, der nie weinte, bekam nach einiger Zeit „Heulanfälle“. Einfach so und aus heiterem Himmel. Eben noch alles gut, im nächsten Moment brach die Welt zusammen, nur um fünf Minuten später wieder völlig der alte zu sein.

Ja, das ist eine Depression. Ich weiß das, er hat schon viele Jahre eine. Aber der Mangel an Testosteron hat diese Depression auf eine Art verstärkt, dass mein Mann oft nicht einmal mehr denken konnte.

Im Laufe dieses Jahres hatte er drei, wie der Psychiater sagte, schwere Panikattacken. Er kam gar nicht mehr aus dem Haus. Ich kenne Panikattacken von mir selbst und die sind alles, aber nicht schön.

Sie sind nicht nur seelisch sehr belastend, sondern auch körperlich extrem anstrengend. Wenn du nicht weißt, wie so eine Panikattacke sich anfühlt habe

ich ein Beispiel für dich:
Stell dir einfach vor du bist der Hauptakteur in dem schlimmsten, gefährlichsten und blutigsten Horrorfilm den du kennst. Genau so fühlt sich eine Panikattacke in der normalen Welt an.

Mein Mann brauchte die Hilfe einer Psychiaterin und meine. Ich nahm ihm vieles ab, weil er einfach nicht in der Lage war, zu verstehen, dass diese Welt nicht gefährlich ist. Mit der Psychiaterin habe ich zusammen geschaut, wie wir meinen Mann am besten unterstützen konnten. Keine von uns beiden kam die Idee, dass es am Testosteron liegen könnte.

Er bekam ein zusätzliches Medikament, einen sogenannten Verstärker für Antidepressiva ( die er ja schon lange nimmt ), was ihm nicht wirklich half. Sascha wollte die Therapie bereits abbrechen, weil er dachte, es gibt nichts was ihm helfen könnte. Ich musste ihn überreden, einem anderen Medikament zumindest eine Chance zu geben. So bekam er Trittiko, was tatsächlich dafür sorgte, dass mein Mann endlich einmal schlafen konnte.

Solche Verstärker wirken auch auf den nächsten Tag noch.

Dank dieses Mittels war ich nun endlich in der Lage meinem Mann zu helfen. Ich überredete ihn, mit mir schwimmen zu gehen, weil das seinem geplagten Rücken gut tun würde. Wir waren nun zwei Monate regelmäßig schwimmen. Am Ende freue er sich darauf und konnte sich sogar ein wenig mit anderen Menschen unterhalten. Ein wahnsinns Fortschritt.

Wie komm ich persönlich nun darauf, dass all das durch das fehlende Testosteron ausgelöst wurde?

Eigentlich ganz einfach:
Das Testogel wird wieder hergestellt, mein Mann bekommt es wieder. Und schon nach 2!!!! Mal schmieren ist er wieder fast der alte. Er hat wieder Freude daran raus zu gehen, macht seine Termine wieder alleine und geht sogar jetzt mit mir ins Fitnessstudio.

Da sieht man einmal was Hormone für Auswirkungen haben können…

In einigen Tagen werde ich euch berichten, was wir sonst noch erlebt haben…

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